Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition) by G. A. Aiken

Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition) by G. A. Aiken

Autor:G. A. Aiken [Aiken, G. A.]
Die sprache: de
Format: mobi
ISBN: 9783492955119
Herausgeber: Piper (com)
veröffentlicht: 2012-09-17T04:00:00+00:00


Kapitel 11

Nik konnte es nicht fassen, dass sie hinten im Pick-up seines Bruders eingeschlafen war. Das war furchtbar bodenständig für seine kleine Höllenkatze. Aber so fand er sie, als die Spontanparty sich langsam auflöste. Sie hatte das Sweatshirt, das er über seinem T-Shirt getragen hatte, um sich gewickelt wie eine Decke. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Diesmal schlug sie ihn nicht weg. Stattdessen lächelte sie im Schlaf.

Alek fasste seinen Bruder an der Schulter. »Können wir gehen?«

Nik stimmte zu, indem er leise zu ihr nach hinten stieg. Er zog sie vorsichtig in seine Arme, darauf bedacht, sie nicht zu wecken. Sie kuschelte sich an ihn und seufzte, während sie mit einer Hand sein T-Shirt packte.

Sie waren viel früher zu Hause, als ihm lieb war, obwohl er wusste, dass sein Bruder sich Zeit gelassen hatte. Alek öffnete die hintere Tür, damit Nik wie ein normaler Mensch aussteigen konnte.

Nik hob Angie in seine Arme und sprang heraus. Er nickte seinem Bruder zu und ging ins Haus, während Alek davonfuhr. Dann trug er sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer.

Die Putzleute waren wohl da gewesen, denn das Bett war neu bezogen und gemacht. Mit einer Hand zog er die Daunendecke und die Laken weg, dann legte er sie behutsam ab. Er streifte ihr die weißen Segeltuchschuhe von den Füßen und massierte kurz ihre eiskalten Füße, bevor er sie vorsichtig aus dem Sweatshirt wickelte. Er warf es auf den Boden und zog ihr die Laken und die Decke über den reglosen Körper.

Dann kauerte er sich neben sie und sah ihr ins Gesicht. Verdammt, sie war wirklich hübsch. Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange.

»Nacht, Süße«, flüsterte er sanft.

Dann stand er auf, löschte das Licht und schloss die Tür hinter sich.

Angie lag eine gefühlte Ewigkeit in der Dunkelheit. Was zum Geier war das denn jetzt?

Sie war sich sicher gewesen, er würde versuchen, sie zu betatschen, während sie schlief. Um genau zu sein, hatte sie darauf gehofft. Aber er tat es nicht. Noch ließ er sie einfach von einem seiner Brüder im Bett ablegen, während er ging und tat, was auch immer Tiger nach einer bestimmten Uhrzeit taten.

Aber ein züchtiger Gutenachtkuss? Was zum Henker sollte das? Was bedeutete das? Und seit wann analysierte sie überhaupt, was jemand tat oder sagte? Vor allem ein Mann. Normalerweise bedeutete ihr das alles rein gar nichts. Miki war diejenige, die alles analysierte. Sara steigerte sich zwanghaft in Dinge hinein. Und Angie gab sich große Mühe, zu versuchen, die beiden davon abzuhalten, sich selbst in eine psychiatrische Klinik zu bringen.

Das lange, aufschlussreiche Gespräch mit den Frauen von Niks Familie hatte sie noch mehr verwirrt. Tiger waren notorische Aufreißer. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen. Die Mehrheit von ihnen wollte über das Vögeln und die Kinder hinaus nichts weiter. Die Frauen hatten ihr eigenes Leben, ihre eigenen Berufe, ihr eigenes Zuhause.

Sie hielten Boris für einen Freak der höchsten Ordnung. Ein Tiger, der sich an eine Gefährtin klammerte, egal, wie sehr diese dagegen ankämpfte. Sie schienen Natalia nicht allzu sehr zu mögen.



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